Paul Scholz:

Götzendienst und Zauberwesen bei den alten Hebräern und den benachbarten Völkern

524 Seiten / Softcover / € 42,50 / ISBN 978-3-937592-34-3 /

Sach- und Wortregister /

Fünf Bildtafeln / Bilderklärungen






Blick ins Buch:

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis

Vorwort
Vorwort

Seite 182
Seite 182
Seite 434
Seite 434

Tafel 5
Tafel 5

Götzendienst und Zauberwesen bei den alten Hebräern und den benachbarten Völkern ist ein prall gefülltes Kompendium an Gelehrsamkeit, Quellenkunde und differenzierten Belegstellen. Paul Scholz arbeitet den Ursprung des Götzendienstes heraus, geht auf Bilder und Tempel der Götter ein, auf die einzelnen Formen der Gottesverehrung bis hin zu Zauberei und Weissagekunst. Er untersucht die göttliche Verehrung der Tiere im Altertum und detailliert all die Einzelgestalten des eigentlichen Götzendienstes (Baal, Chamos, Moloch, Astarte uvm.). Die Scheidung von Monotheismus und Polytheismus war den Interpreten der alttestamentlichen Lehren ein Grundanliegen, Scholz stellt aber zahlreiche ihrer Argumente bereits infrage.

 

Paul Scholz nahm dank seiner Sprachen- und Quellenkenntnis auch historisch höchst aktuelle Schlussfolgerungen vorweg, was ihn als modernen Forscher deklariert. Ihm geht es prinzipiell um das Aufzeigen von Gemeinsamkeiten zwischen "heidnischen" und "alttestamentarischen" Ansichten. Die ausgewogene Sichtweise auf das komplexe Thema ist eine weitere Besonderheit dieses Vorläufers der modernen Religionswissenschaft. Und es fügt sich sehr leserfreundlich, dass Paul Scholz Quellen und Erzählen eng verflochten hält.

 

Die Gottesverehrung der alten Hebräer unterschied sich – wohl bedingt durch die zahlreichen Exile – wesentlich von benachbarten Völkern. Nichtsemitische Völker verehrten einen Gott in der Regel solange, wie er das Volk beschützte. War das nicht mehr zufriedenstellend der Fall, dann ersetzte man ihn durch einen neuen. Bei den Israeliten war durch all die Wanderungen auf der Suche nach Bleibe keine so enge Einheit von Land und Volk möglich. Um zu verhindern, dass die Eigenart der Juden vollkommen in den Vielvölkergemischen unterginge, betonten die jüdischen Theologen und Gelehrten die Besonderheit des Judentums und stellten die Tora in den Mittelpunkt ihres Lebens und des jüdischen Glaubens. Dass damit auch dem reichhaltigen Götzentum und Zauberwesen offiziell eine Absage erteilt war, ist naheliegend. Offiziell, denn im Volk ließ sich dieser Umstand natürlich nicht so einfach ausmerzen. Und so zeigt dieses an Beispielen und Quellen prall gefüllte Werk von Paul Scholz einen Fundus an Gemeinsamkeiten zwischen den "heidnischen" und den "alttestamenarischen" bzw. mosaischen Ansichten. Der Fokus liegt auf den komplexen Inhalten, die im Götzendienst eingeschrieben sind, und die durch die ausgewogene und wertfreie Untersuchung des Autors anschaulich in  ihrer "Zauberhaftigkeit" ans Licht kommen.

 

„Das Buch, die Frucht langjähriger Beschäftigung mit den gesamten in Betracht kommenden Werken des Altertums, einschließlich der bis dahin veröffentlichten ägyptischen und assyrischen Literaturdenkmäler, wurde von der Kritik günstig aufgenommen und allgemein als eine sehr instruktive, für die weitere Forschung unentbehrliche Verarbeitung des vorhandenen Materials bezeichnet.“ (Aus dem Nekrolog von Johannes Nikel)

 

Der Autor:

Paul Scholz (1828–1900) war Professor für alttestamentliche Exegese und semitische Sprachen der katholisch-theologischen Fakultät Breslau. Außerdem wurde er 1852 zum Priester geweiht. Beim vorliegenden Werk geht es ihm um das Verstehen bzw. das Verständnis der israelitischen Religionsgeschichte und des Götzendienstes und Zauberwesens der alten Hebräer. Er erforschte den Einfluss der vorderasiatischen Völker auf die religiösen Verhältnisse in Palästina, indem er die ihm damals vorliegenden Quellen des Altertums bis hin zu den ägyptischen und assyrischen Schriften studierte. Damit durchdringt und offenlegt er komplexe Inhalte, die im Götzendienst eingeschrieben sind. Eine unsachliche oder wertende Position ist nicht im Sinne des Autors. Vielmehr geht es ihm um ausgewogene Sichtweisen. Ein Ansatz, der ihn als modernen Forscher deklariert.

 

Aus dem Inhalt:

Zur Orientierung: Kultformen und Verstehen: Paul Scholz und sein Werk Gotzendienst und Zauberwesen bei den alten Hebraern (Wolfram Frietsch)

Nekrolog auf Paul Scholz (Johannes Nikel)
Vorwort des Autors Paul Scholz

 

Erster Abschnitt:

Der Götzendienst im Allgemeinen und das Zauberwesen

1 Ursprung des Götzendienstes

2 Ursachen des Götzendienstes

3 Tempel der Götzen

4 Bilder der Götzen

5 Die hauptsächlichen Formen der Götterverehrung durch Priester und Laien

6 Allgemeine Bezeichnungen für Götzendienst im Alten Testament und Verbot desselben

7 Zauberei und Wahrsagerei

 

Zweiter Abschnitt:

Der Götzendienst der Israeliten im Besonderen Erstes Kapitel: Der Bilder- und Höhenkult

8 Der Ephod und das Jehovabild

9 Die eherne Schlange

10 Der Stierdienst

11 Der Bama-Kult

 

Zweites Kapitel: Der eigentliche Götzendienst

12 Die Teraphim

13 Der Böckekult

14 Der westsemitische Baal

15 Baal-Zebub

16 Baal-Peor

17 Chamos

18 Moloch

19 Baal-Melkart

20 Tammuz

21 Dagon

22 Rimmon

23 Aschera

24 Astarte

25 Atargatis und die syrische Göttin

26 Die Göttermutter

27 Nanaea oder Anaitis

28 Bel

29 Nebo

30 Nisroch

31 Nergal

32 Asima

33 Nibchas und Tharthak

34 Adrammelech und Anammelech

35 Succoth-Benoth

36 Die Glücks- und Schicksalsgottheiten Gad und Meni

37 Gestirndienst

38 Verehrung griechischer Götter

39 Der den Juden fälschlich zugeschriebene Eselskult

 

Nachträge zu den einzelnen Kapiteln und Begriffen

Sach- und Wortregister

Bilderklärungen aller Abbildungen

Fünf Tafeln mit insgesamt 51 Abbildungen